Frommer Handstein
Bei dem Objekt handelt es sich um den unteren Teil eines sogenannten Handsteines. Als Handsteine wurden künstlerisch überformte bzw. ergänzte Gesteinsproben oder Erzstufen bezeichnet, bei denen meist Bergbauszenen und religiöse Themen kombiniert wurden – galten doch besonders repräsentative Gesteinsstufen als Gottesgeschenk. In den Handsteinen waren Kunst und Natur idealtypisch vereint.
Ursprünglich war das Stück etwa 55 cm hoch: Es bestand aus dem Holzsockel mit vier Bergmännern an den Ecken, dem aus verschiedenen Gesteinen und Holz zusammenmontierten Berg mit Bergwerksgebäuden aus Messing sowie einem Elfenbein-Kruzifix mit zwei darunter knienden Bergleuten, ebenfalls aus Elfenbein. Wann das Stück den oberen Teil verlor, ist nicht bekannt. Bereits im Kunstkammerinventar von 1721 wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Bergwerksmodell vom Prinzen Ludwig Ernst, einem Sohn Herzog Friedrichs II., zerbrochen wurde, und in der Folge von dem berühmten Leipziger Mechaniker Jakob Leupold repariert wurde. Die Gesteinsproben sind teilweise noch mit nummerierten Klebeschildchen versehen, die sich auf einen ehemals vorhandenen Erläuterungszettel (mit 52 Positionen) beziehen.
Inventarnummer: K326
Datierung: zweite Hälfte 17. Jh.
Material & Technik: Gestein, Holz, Messing, Silber, Papier; geklebt, gefasst, geschnitzt
Maße: Höhe 23,5 cm, Breite 16,5 cm, Tiefe 16 cm
Herkunft bzw. Herstellungsort: Sachsen?