Digitale Zwillinge in 3D

erste Ergebnisse der Scans

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Ein erster Blick in den 3D-Schaukasten

Vom Vitrinenbummel zur partizipativen Forschung: Im Rahmen des Projektes #GTD2027 – GothaTransDigital wurden in weniger als 20 Tagen über 180 Objekte aus der Kunstkammer der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha in 3D digitalisiert. Damit ist es erstmals in der Geschichte dieses besonderen Sammlungsschatzes möglich, digital auf Exponate zuzugreifen, die sonst nur hinter dem Sicherheitsglas der Ausstellungsvitrinen präsentiert werden. Rückseiten von Objekten werden ebenso für den Betrachter sichtbar gemacht wie Silberpunzen auf der Unterseite – die digitalen Zwillinge liefern ungeahnte Zugangsmöglichkeiten zu bislang verborgenen Informationen.

Die 3D-Digitalisierung ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen des Projektes #GTD2027. Die hier sichtbar gemachten Resultate laden nicht nur zu einem Vitrinenbummel im 3D-Schaukasten ein – sie ermöglichen weit mehr als ein spielerisches und leichtgängiges virtuelles Herumhantieren mit den Kunstkammerobjekten. Die digitale Präsentation von Sammlungsobjekten ist die Grundlage partizipativer Möglichkeiten der Rekonstruktion von Sammlungsgefügen. Durch dieses digitale Instrumentarium kann langfristig und nachhaltig ein interdisziplinärer Zugang zur digitalen Kunst- und Wunderkammer ermöglicht werden.

Für #GTD2027 bedeutet die erfolgreiche Umsetzung des Pilotvorhabens „3D-Digitalisierung des Kunstkammerbestandes“ einen direkten Mehrwert für die Forschung zu den verschiedenen erhaltenen Kunst- und Wunderkammern in Mitteldeutschland und Europa. Neben der reinen Objektdigitalisierung geht es auch um die Entwicklung eines Metadatenmodells für die heterogenen Bestände. Dadurch sind vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten zur Objekt- und Sammlungsgeschichte(n) auf verschiedenen Raum- und Zeitebenen abbildbar. Ähnliche Objekte können verglichen, virtuell ausgewertet und erforscht werden – auf Metadatenebene, durch Standards der 3D-Erfassung und ein nachhaltiges Digital Asset Management.

Mit dem bloßen technischen Vorgang endet die Digitalisierung noch lange nicht: Es werden Konzepte für eine virtuelle Renaissance der frühneuzeitlichen Sammlungskultur erarbeitet sowie neue Wege der Vermittlung gesucht. Nur so können Perspektiven geliefert werden, wie sich Kunst- und Wunderkammern für eine immer stärker digitalisierte und vernetzte Wissenswelt inszenieren lassen.

Die nachfolgende Auswahl der 3D-Scans bietet einen ersten Einblick, der aktuelle Arbeitsstand wird laufend ergänzt – Digitalisate wie Objekttexte.