Die Beredsamkeit der Dinge.

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Mit der Schriftstellerin, Klangkünstlerin und Kulturvermittlerin Elisabeth R. Hager setzen wir unser museales wie literarisches Experiment fort: Ihre „Talking Heads“ bilden die fulminante Fortsetzung der 2022 mit Miku Sophie Kühmel eröffneten Reihe literarischer Interventionen im musealen Kontext: „Die Beredsamkeit der Dinge“. 

Die aus Tirol stammende Elisabeth R. Hager ist erfolgreiche Romancière im Klett-Cotta Verlag, Gründungsmitglied von PEN Berlin und Teil des feministischen Autor*innen-Netzwerks „Writing with CARE / Writing with RAGE“. Darüber hinaus arbeitet sie für Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit. Ausgezeichnet wurde Hager unter anderem mit dem Hilde-Zach-Stipendium der Stadt Innsbruck und mehrfach gefördert durch das österreichische Bundeskanzleramt. 

Hier geht's zu den literarischen Klangkunstwerken: https://talkingheadsgotha.podigee.io

Wer die lyrischen Objekte nachlesen möchte, kann ein Booklet erwerben, das von Hand gebunden und in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen ist. Diese Liebhaberausgabe inklusive Plakat kostet sieben Euro.

--> Elisabeth R. Hager, Talking Heads, ISBN 978-3-940998-52-1, Gotha 2023

 

„Ich beginne da, wo das Gutenachtlied verklingt.”

Objekttexte sind jene oft zu klein beschriebenen Schilder, die dem Museumsgast Auskunft zum Werk in unmittelbarer Nähe geben. Künstler, Titel, Datum. Nicht selten gibt es noch Informationen zu Material und Technik, zuweilen erfährt man in komprimierter Kurzprosa etwas über die Objektgeschichte oder die kulturelle und kunstwissenschaftliche Bedeutung. Dies geschieht mal in dichtem Fachduktus, mal in populärwissenschaftlicher Sprache. Verstärkt öffnen Übersetzungen in Leichter und Einfacher Sprache den Objektinhalt einem breiteren Publikum.

Mit Miku Sophie Kühmel wagen wir ein museales wie literarisches Experiment: Was geschieht, wenn ein Objekttext nicht wissenschaftlich erklärt, sondern mit den Mitteln der Literatur kommentiert, assoziiert, spielt? Die junge und aufstrebende Autorin hat sich in das Herzogliche Museum Gotha begeben und eine Handvoll Lieblingsobjekte ausgesucht, zu denen sie Kurztexte verfasst hat: „Sprechende Objekte“. Dabei hat sie sich einer besonderen Herausforderung gestellt, deren Teile sich zu widersprechen scheinen: die Verbindung von Literatur und Einfacher Sprache – mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen. Maximale Zeichenzahl, typisch Objekttext: 600, inklusive Leerzeichen.

Schreibkasten (suzuribako) in Schriftzeichenform „Mond“ („tsuki“), Japan Ende 18. Jh. (mittlere Edo-Zeit) (Foto: Lutz Ebhardt)
Miku Sophie Kühmel (Foto: Olga Blackbird)

Mit ihrem Debütroman „Kintsugi“ gelang der in Gotha geborenen Schriftstellerin Miku Sophie Kühmel vor wenigen Jahren der Durchbruch: Neben dem „aspekte“-Literaturpreis wurde sie mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet und landete auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019. Es folgten das Kurd-Laßwitz-Stipendium ihrer Geburtsstadt sowie das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste. Im August 2022 ist ihr zweiter Roman „Triskele“ erschienen. Ihre „Sprechenden Objekte“ bilden derweil den Auftakt einer Reihe literarischer Interventionen im musealen Kontext: „Die Beredsamkeit der Dinge“.

 

Zu erleben waren Mikus poetische Objekttexte von Oktober 2022 bis Januar 2023 im Herzoglichen Museum Gotha – und bleiben es in Form von Audiofiles sowie eines kleinen, feinen Liebhaberbuches (ISBN 978-3-940998-51-4). In unserem Podcast „Friedenstein Funk“ blicken wir darüber hinaus in die Entstehungsphase ihrer außergewöhnlichen Kurztexte.

Ab November 2023 wird die Reihe mit der aus Tirol stammenden Autorin und Klangkünstlerin Elisabeth R. Hager ihre Fortsetzung finden.

Ein Beitrag zum Thüringer Themenjahr „Welt übersetzen. Sprache lesen, hören, sehen in Thüringen“.

Gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „OPEN FRIEDENSTEIN!“.